Nach mehr als vier Jahren Hochzeitskapelle und mindestens drei Anläufen ist es nun vollbracht, das Münchner Quintett hat endlich ein Debütalbum aufgenommen. Es trägt den Namen „The world is full of songs“ und nicht nur die Welt ist voller Lieder. Das Album, das als Doppel-Vinyl und CD erscheint beinhaltet stolze 20 Lieblingsnummern.
Aufgenommen wurden diese von Andreas Staebler, alias G.Rag, Vorsteher der Bands G.Rag y los Hermanos Patchekos, Landlergschwister oder der g.rag/zelig implosion. Ihm gelang das schwierige Unterfangen das einzufangen, was die Hochzeitskapelle auch live ausmacht. Aufs ästhetischste zu rumpeln. Vielleicht mag der Ort an dem die Platte aufgenommen wurde auch eine Rolle gespielt haben. Im schönen Hotel Kovèl, einem wunderbaren Hotel-Fake der Band Kofelgschroa. Wer sich nach mal Oberammergau verirren sollte, muss dahin …
Hochzeitskapelle: Folkloristisch-elegischer Rumpeljazz…
… so nennen die Mitglieder der Hochzeitskapelle ihre Musik. Anlässlich einer Eheschließung 2012 gegründet, kommen die fünf Musiker stilistisch teils aus sehr unterschiedlichen Ecken. Sie machen mit zwischen München, New Orleans und Trinidad gefundenen Lieblingsstücken das, wofür die Musik wohl ursprünglich geschaffen wurde: SPIELEN im besten Wortsinn, und das mit großer Intensität, Vertrautheit und Freude. Vor allem wenn man hört, mit welchen Orginalen sie da herumspielen: Sun Ra, Moondog, Francoise Hardy, Jackie Mitto, Lee Perry, C.W. Stoneking, Lali Puna, David Lowry … Eine obskure Mischung das, ebenso wie die Instrumentierung: Bratsche, Tuba, Trompete, Banjo, Schlagzeug und ein bisschen Harmonium. Gesungen wird nicht, es bleibt instrumental, die Melodien sprechen, ach singen für sich selbst. Wieder mal eine Platte zu der jemand einen Film drehen müsste, verdammt!