31.10.08 / 15.45 PM – 5.3.16 / 21.09 PM: Diese nackten Zahlen auf dem Backcover des Albums Pink Hammer fassen zusammen, was da im Herbst 2008 bei ein paar Bieren im “Schwarzen Hahn” für eine Reise in München begonnen wurde.
Max Keller alias Brainy und Tobias Siegert (Minga Studios) beschlossen einige Tracks aufzunehmen. Ein paar Melodien sollten es werden, am besten schnell und unkompliziert.
Ein paar Ideen nur, die Brainy seit längerem mit sich herum trug, und die in keiner seiner Bands Verwendung fanden.
Autark, künstlerisch frei und zielgerichtet ging Brainy im Oktober 2008 ans Werk, auch um zu zeigen, wie man sowas macht: Ohne große Diskussionen eine Sache zu Ende führen und schnell zur nächsten. Vor allem alleine: Der Traum alle Instrumente quasi im Alleingang einzuspielen schlummerte schon lange in ihm. Es fing vielversprechend an. In den ersten Sessions legte er die Grundsteine für 10 Songs.
Brainy kam gut voran und nichts sprach dagegen, dass dieses Projekt mit Hilfe von Tobias Siegert wie geplant zu Ende geführt werden könnte. Doch dann flatterte die Kündigung für Tobias Studio ins Haus. Eine Zwangspause von beinahe einem Jahr öffnete dem Chaos Tür und Tor: Er verlor in einer Spirale aus Trennungen, Krankheiten, Alkohol und Todesfällen die Spur, und den Bezug zum Projekt. Nach dem Umzug des Studios nahm er die Arbeit aber wieder auf. Immer neue Anläufe, um das Album voran zu treiben. Beinahe wie aus einer anderen Zeit erschienen die Songs ihm mittlerweile. Er steckte fest.
Er holte sich Hilfe: Freunde aus der Expressbrassband und der brasilianische Sänger Bani Silva halfen, das Projekt endlich abzuschließen – und vervollkommnen. Entstanden ist ein Album, das vom Dunkel ins Licht führt. Eklektizistisch, simpel und doch verspielt. Ein Potpourri des fröhlichen Nihilismus: 10 Songs die sich um Sinnsuche, Tod und Liebe drehen und von gitarrenlastigem Rock, elektronischen Bossaklängen, Hiphopanleihen bis meditativem Piano widersprüchlichste Stilrichtungen bedienen.
Was im ersten Song beinahe wie ein prophetisch-apokalyptischer Abgesang auf die U.S.A. beginnt, endet mit dem letzten Lied und der Frage, ob man vielleicht nicht einmal wieder mit seinen Freunden die Nacht durchtanzen sollte. Die Antwort ist relativ einfach.