Los Poppos 1

Eine Band bricht aus
Los Poppos begann 1995 als eingeschworenes Trio: Ringo Amsel, ein Tüftler irrsinniger Projekte, der Liederschreiber und Theaterautor Samba Schulte, sowie die charismatische Sängerin Gogolina Goldfisch. Ursprünglich war Los Poppos ein fiktives mexikanisches Musiktrio in der musikalischen Komödie A little Sunshine, das durch die niederbayerischen Weiten tingelte. Doch das Bühnenprojekt wurde schnell zur echten Band – das Trio trat auf Veranstaltungen mit ersten Songs wie „Love’s like a Sunshine“ oder „Viva la Revolución“ auf und fand ein begeistertes Publikum. Der Name blieb.

Vom Trio zum Orchester
Aus dem kleinen Ensemble wurde bald ein großes Orchester. Zu den ersten neuen Mitgliedern zählten Benito Gonzales (am Schlagzeug statt an der Gitarre) und Monaco von Miller an der Gitarre. Fuzzy Washington brachte nicht nur eine zweite Stimme, sondern auch die erste Trompete ins Spiel. Der Bläsersatz wuchs mit Saxofonisten wie Wollvieh Schlickhorn, Kaiser Franz und Michele, den Gruber Sisters an der Posaune und Majestic an der Trompete. Blechbläser-Legende Benedikt Eppelsheim half bei den Arrangements – die „Popposaunen“ waren geboren.

Mit dem Einstieg von Max Weissenfeldt am Schlagzeug und dem späteren Wechsel zu Brainy Bob Hobbes sowie der charismatischen Sängerin Petruschka della Champagne gewann das Ensemble weiter an Profil. Nach deren Abschied prägte Giulietta di Monaco als neue Frontfrau eine neue Ära. Jelenista stieß als Posaunistin hinzu, während Gastvokalist JJ Jones mit „I’m a Dancer“ seinen Signature-Song etablierte. Mit Violinistin Lio Love und Kontrabassist Simon Ackermann rückte Los Poppos endgültig in Richtung großes Orchester.

Zwischen Bühne und Platte
Neben ihren viel beachteten Theaterproduktionen – darunter Django Sunshine, Das Mädchen aus Uppsala, Die Brautprinzessinnen oder zuletzt Fabeln – entwickelte sich Los Poppos zur gefragten Liveband. Die Formation spielte in Münchens etablierten Clubs und auf Theatersommerfesten – stets mit einem treuen Publikum im Gepäck.

Diskografie & Sound
Das erste Album Attacke! (produziert von Paul Beller) präsentierte rohe Versionen früher Songs, gewürzt mit Jazzstandards und lateinamerikanischen Rhythmen. Knall!, das zweite Album, erhielt unter der Produktion von Niko Schabel ein wärmeres Klangbild.

Los Poppos sind eine fantastische Liveband. Ihr Stil bleibt schwer zu fassen – zwischen jazzigem 60s-Pop, Operettenrock, Gaudi und Revolutionskapelle changierend. Der theatralische Gestus zieht sich durch alle Songs – und genau das macht die Band so einzigartig.